Silberreiher reloaded

Nach einigen Jahren Pause fand heuer vom 29. bis 30. April wieder die Silberreiher-Regatta im Union Yachtclub Neusiedlersee statt. Neben dem Schwerpunkt der 20er Jollenkreuzern trugen auch die FDs und die Korsare ihre Meisterschaften aus. So befanden sich Samstag, Sonntag über 50 Boote auf der Regattabahn. Keine leichte Aufgabe für Wettfahrtleiterin Angelika Stark, die diese aber mit Bravour meisterte. Soviel sei vorweggenommen.

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Die Wetterprognose für das letzte April-Wochenende war windmäßig nicht das Gelbe vom Ei und auch die Temperaturen ließen nur bedingt Frühlingsgefühle aufkommen. Wahrscheinlich war das der Grund, dass von den genannten 10 Jollenkreuzern nur 7 den Weg in den UYCNs fanden.

Mit etwas Verspätung aufgrund des zögerlichen Windes konnte Angelika die erste Wettfahrt anpfeifen. Zuerst die FDs, dann wir, danach die Korsare. Bei uns entwickelte sich ein echter Sechskampf. Nur Ernst (AUT 105) hinkte etwas hinterher. Allerdings war er auch der einzige, der mit einem B-Boot nach Neusiedl gekommen war. Zum Schluss schlug einmal mehr AUT 1 vor AUT 190 und AUT 1005 zu.

Auf die zweite Wettfahrt an diesem Tag mussten wir dann lange warten. Einerseits starteten die FDs recht aggressiv, was U- und Black-Flag-Starts inklusive Allgemeiner Rückruf zur Folge hatte, andererseits drehte der Wind mehr als Wettfahrtleitung und Segler vertragen konnten. Aber als schon niemand mehr damit rechnete, bauten sich doch noch konstante Verhältnisse auf und schon waren wir wieder auf dem Parcours. Am Schluss holte sich Thomas den Sieg. Andi segelte wieder auf den 2. Platz und wir auf AUT 129 komplettierten das Treppchen. Damit war für heute Schluss und es ging Richtung Hafen. Nach dem schon traditionellen Ankunfts-Golser-Bier. Servierte uns Zsolti einen Top-Schweinsbraten und der Abend klang bei dem einen oder anderen Getränk gemütlich aus.

Am Sonntag zuerst wieder warten. Wind war erst für Mittag angesagt, dafür erinnerte die Temperatur etwas mehr an Frühling. Diesmal drehte die Wettfahrtleitung das Spiel um und wir starteten vorne weg. Es ergab sich die spannendste Wettfahrt der ganzen Serie, wenn nicht überhaupt seit langem.

An der 1. Luvtonne kamen wir als 1. an. Dicht gefolgt von Andi und Thomas. Dahinter ein großes Loch. Ein Knopf im Spi kostete uns gleich die Führung. Den Angriff von Thomas konnten wir aber noch abwehren und so setzten sich unsere drei Boote gemeinsam noch weiter vom Feld ab. Wind, unterschiedliche Taktik und Bereitschaft zum Risiko ließ uns dann auch auseinandersegeln. Ich habe keine Ahnung wie oft auf dieser Vorwind die Führung wechselte, jedenfalls rundeten wir wieder als erstes Boot die Leetonne. Die zweite Kreuz gestaltete sich ähnlich schwierig, wie die Vorwind. Noch dazu kam über links Johann wieder auf und war auf einmal nicht ganz in Angriffsposition aber zumindest in Lauerstellung. Oben angekommen hatte sich Andi die Führung gesichert, Thomas rundete als 2. und wir waren auf den 3. Platz zurückgefallen. Runter wieder Kampf pur. Die allerletzte Entscheidung fiel auf den letzten 100 Metern vor dem Ziel. Thomas und wir halsten gleichzeitig auf die letzte Leetonne. Wir kamen vielleicht einen Tick besser aus der Halse, rundeten schneller und setzten uns ganz knapp und quasi auf der Ziellinie an die 2. Stelle.

Die letzte Wettfahrt sollte also über Sieg und Podium beim diesjährigen Silberreiher entscheiden. Leider machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung und drehte so stark, dass die Wettfahrt eigentlich nach der ersten Kreuz entschieden war. Der Rest war gerade rauf, gerade runter. Dieses Rennen war vielleicht auch der einzige kleine Minuspunkt der ansonsten sehr souverän agierenden Wettfahrtleitung. In Anbetracht dessen, dass drei Klassen auf einer Bahn zu koordinieren waren, ist das aber durchaus verständlich. Johann holte schlussendlich nochmals tief Luft, sicherte sich, wie in der ersten Wettfahrt, auch zum Schluss den Sieg und Platz 2 gesamt, Andi reichte damit ein 3. Platz als Streichresultat für den Gesamtsieg und Thomas musste sich mit Rang 3 im Endklassement zufrieden geben.

Nach einiger Warterei im Hafen – die FDs und Korsare segelten ja am Montag auch noch und nutzten die Bedingungen am Sonntag bis zum Schluss – erlaubte uns die Wettfahrtleitung, die Siegerehrung der 20er Jollenkreuzer selbst durchzuführen. Lachi als Club- und ich als Klassenvertreter wurden hoffentlich den hohen Erwartungen beim Preisverteilen gerecht.

Damit ging der Silberreiher 2017 zu Ende. Wir gratulieren den Siegern und allen Teilnehmern und freuen uns jetzt schon auf eine Fortsetzung 2018.

Das Ergebnis findet ihr unter https://regatta365.com/stream/results/file/2439.pdf/name/SilberreiherErgebnisse_20er%20Jollenkreuzer.pdf

Bilder unter https://www.facebook.com/pg/UYC-Neusiedlersee-233525713428657/photos/?tab=album&album_id=1312074645573753