Schwerpunkt Regatta am Traunsee, 9. bis 10. August 2014

Um schon mal Tuchfühlung mit dem Revier der nächstjährigen Österreichischen Meisterschaft aufzunehmen, haben wir heuer eine Tiefwasser-Schwerpunkt an den Traunsee vergeben. Aufgrund von Verletzungen, Urlaubszeit und sonstiger Verhinderungen fanden leider nur fünf 20er-Jollenkreuzer den Weg an diesen schönen See. Das Ergebnis findet ihr unter http://www.20r.at/2014/erg/uyct_20er.pdf

Wie's dann wirklich war, erzählt euch Michi Gattringer von der siegreichen Crew auf AUT 135 in seinem Bericht:

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Freitag 8. August – 4 von 5 Neusiedler See Teams machen sich auf zum schönen Traunsee. Genauer gesagt zum Union Yachtclub Traunsee in Gmunden. Nach kurzer Fahrt, bei relativ wenig Verkehr und strahlendem Sonnenschein kommen wir im UYCT an. Erster Eindruck: kleiner, sehr gepflegter Yachtclub mit einer Terrasse, die einen traumhaften Blick auf die Gmunder Bucht bietet.

Ein kurzer Kaffee auf der Terrasse und das Auspacken, Kranen, Aufriggen und Herrichten beginnt. AUT 135, AUT 1 und dann trifft auch noch AUT 136 ein. Auf Grund der kleinen Einfahrt und dem engen Vorplatz ist das eine Herausforderung, die aber mit Hilfe aller 20er Segler gut gemeistert wird. AUT 1370 trifft ein. Der Nachmittag vergeht und AUT 135 hat noch Zeit bei einer leichten schönen Brise ein paar Schläge auf dem Wasser zu machen. Alle Boote sind fertig und wir Essen gemeinsam in der Kantine mit Blick auf den Traunsee. Auch wenn das Bier schmeckt schlendern wir noch entlang der Esplanade zum Hauptplatz von Gmunden und gönnen uns noch einen Aperol und schließen Kontakt mit den Einheimischen (es soll sogar ein angehender Politiker gewesen sein...).

Nächster Morgen – gegen Acht Uhr bin ich am Weg zum Yachtclub und vor Schloß Orth ein wunderschönes Boot – klar es ist ein 20er. AUT 190 ist um vier Uhr aus Mörbisch abgefahren und ist schon am Wasser trainieren. Schöner Anblick: Schloß Orth, Traunsee – 20er... Genug von schönen Bildern, der Regattatag beginnt. 10 Uhr Steuermannsbesprechung, die 20er Jollenkreuzer werden vom Präsident des UYCT Puxkandl und dem Regattaleiter herzlich willkommen geheißen. Es sollen heute drei Up-Down-Kurse gefahren werden – derzeit ist der Wind aber noch... Naja aus allen Richtungen und nicht stabil bzw. gar nicht vorhanden. Gegen 11:30 Uhr schickt uns der WFL aufs Wasser und wir versuchen einen Start; leider schläft der Wind ein und wir warten. Der Wind dreht und es wird versucht den Kurs anzupassen. Klar, dass das dauert – nicht so wie bei uns - 1,6 m Wassertiefe, sondern 80-100m (Tiefste Stelle im See bei ca. 160m). Leider mag uns der Wind wieder nicht und wir werden in den Hafen geschleppt. Neuer Startversuch gegen 14 Uhr. Über dem Grünberg und Traunstein stehen dunkle Wolken, Richtung Westen (Attersee) ebenfalls Wolken und es sieht nach Regen aus. Wir fahren aus, da Richtung Traunkirchen der Wind durchstehen soll. Leider steht er noch nicht bis zu uns und wir tümpeln/stehen Richtung Startlinie. Wind frischt auf und einige Minuten später fängt die Sturmwarnung an. Also alle schnell in den Hafen. Kurz vor dem Club beginnt es zu regnen – nein zu schütten. Alle Boote werden schnellstmöglich verpackt und wir suchen Unterschlupf im trockenen Club. Heute leider keine Wettfahrt mehr – wir trösten uns mit einem guten Bier und der Aussicht auf das am Abend stattfindende Lichterfest. Also Hotel, schön machen und zurück zum Club. Von Clubseite steht eine Grillfeier bevor. Durch den Regen ist leider das Grillzelt eingebrochen und die aufgestellten Heurigenbänke sind ungeschützt auch nicht benützbar. Da zu diesem Fest sehr viele Leute im Club sind und durch die fehlende Plätze wird es eng. Wir müssen in den ersten Stock ausweichen (Bibliothek mit Balkon und Seesicht). Die 20er "besetzen" den ersten Stock und machen es sich gemütlich. Das Grillen beginnt und lange Schlangen bilden sich beim Grill und an der Bar. Pünktlich um 22:22 Uhr beginnt das Lichterfest mit 25 Minuten Dauerfeuerwerk. Tolles Erlebnis und eine spektakuläre Show. Der Tag war lang und die 20er begeben sich ins Bett.

Regattatag Nr. 2 – heute gibt es eine Langstrecke. Von Gmunden nach Ebensee und wieder zurück. Unser Liegeplatznachbar vom UYCT meint: 'Mit Eurem Boot schafft ihr das bei schönem Wind (Anm. 10-12nm) in 2 – 2,5h." Naja dann auf zum Start um 11 Uhr. Wind mit... 0kn – unser GPS zeigt in der letzten Minute bis Start 0,2 kn Bootsspeed. Ok Leichtwind – nach 10 Minuten sind alle Boote über die Startlinie und der Kampf beginnt. Der Weg ist ja das Ziel. Aber dieser Weg ist lange. Geschwindigkeit wechselt bei uns am Boot zwischen 0,5 und 2kn. Es wird. Traunkirchen ist in Sicht und die Taktik beginnt. Leichte Brise auf der rechten Seite, aber auch auf der Linken. Wie stark hat sich der Traunstein schon erhitzt – Fallwinde. Oder doch Oberwind auf der anderen Seite – oder doch die Mitte. Auch die Einheimischen wählen unterschiedliche Linien. Egal - durchhalten. Der Löwe taucht auf. Wind kommt. Es sind bereits 2,5h vergangen, als wir Ebensee sehen. Speed 2kn und was ist das – sehe ich richtig?? Ein Kiteschirm? Bei 30°C Temperatur glaube ich schon an eine Halluzination, aber es ist eindeutig. Mehr Wind. Mittlerweile alle 20er knapper zusammen gerutscht. Jeder war jetzt schon einmal in Führung. Tonne Ebensee (AUT 190, AUT 1, AUT 136, AUT 135 und AUT 1370 – hoffe das stimmt noch so). Bei schönem Wind geht es wieder Richtung Gmunden. Bei Traunkirchen: Flaute! Links stehen sie bis zu einer Stunde (Einheimische geben sogar auf) – auf der rechten Seite gibt es eine leichte Luftströmung. Wir bewegen uns zwischen 0.3 und 0,5kn. Es geht langsam Richtung Gmunden. Man sieht die Bucht und es gibt Wind. Wann bekommen wir endlich diesen Wind. Es sind bereits 4h45min vergangen. AUT 1370 nahe beim Traunstein in einer Bucht, AUT 135 noch außerhalb der Bucht, AUT 1 mittig in Richtung Altmünster fahrend, dahinter AUT 136 und zwischen Traunkirchen und Altmünster AUT 190. Zu Beginn des Grünberges endlich Wind (ca. 10-12 kn). Erster im Wind ist AUT 135. Es sind bereits 5h vorbei. Noch einmal konzentrieren. Viel Verkehr in der Bucht von Gmunden bei diesem schönen Wind. Wo ist die Tonne? Noch einmal um die Tonne und dann ins Ziel. Der erste 20er (AUT 135) kommt nach 5h23min ins Ziel. Gefolgt von den anderen Klavieren. Im Club angekommen (ca. 16 Uhr) gibt es Stegbier und Würstel. Für die 20er heißt es einpacken, Hänger vom entfernten Parkplatz holen und alles für die Abfahrt fertig machen. Nach der Siegerehrung um 19:30 fahren wir nach Hause Richtung schönem Neusiedler See. Ein interessantes Wochenende geht zu Ende.

Danke für das Wochenende an alle mitgereisten 20er Kollegen!

Bug AUT 135

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